Techniken

In meiner Ausbildung wurden mir viele Techniken erklärt und beigebracht. Die meisten davon sind aus den Erfahrung meines Hufschmiedelehrers hervorgegangen, andere wiederum aus den Erfahrungen anderer, teilw. sehr bekannter, Menschen. Hier möchte ich Ihnen eine kleine Übersicht der Techniken zeigen:

  • NHC – Natural Hoof Care (Hauptrichtungen: Jackson und Ramey)
    Den Huf eines gesunden Mustangs auf sehr festem Untergrund gehend als Vorbild und Ziel der Bearbeitung.
  • Huforthopädie nach Biernat (Hauptrichtungen: Biernat/DIFHO und DHG)
    Den Huf als Indikator und Ursache für Probleme im Bewegungsapparat des Pferdes nehmend.
  • F-Balance
    Nutzung der mediolateralen Flexibilität des Hufs, um das Pferd ins Gleichgewicht zu stellen. Diese Technik wird auch von Huftechnikern und Hufschmieden angewendet.
  • Hufheilpraktiker
    Strebt einen guten barhufigen Laufkomfort auch auf steinigem Untergrund an und sieht unter bestimmten Umständen die zeitweilige Nutzung von modernen Hufschuhen als sinnvolle Hilfe an, lehnt aber permanenten Hufschutz ab, auch wenn er nur einige Wochen am Huf bleiben soll.
  • Straßer-Methode
    Ziel ist es, den Huf in seiner natürlichen Form und Funktion gesund und stark zu erhalten bzw. ihn zu Gesundheit und Stärke zu führen.
  • Klassische Hufpflege
    Nahezu unendlich viele verschiedene Bearbeitungsrichtlinien. Je nach Schule (bspw. wie Fesselstand, Fußung, Sohlenrandtheorie, Bewegungsachse usw. incl. alle oben genannten).
  • Physik
    Die Anwendung von Statik, Dynamik und Hebelgesetzen.
  • Biologie
    Das Wissen um Wachstumsgesetze von Geweben.

In meinen Augen ist eine Verbindung all dieser Techniken nach Besichtigung des Pferdes individuell und in Absprache mit dem Besitzer die Grundlage einer jeden Bearbeitung.

Nicht immer ist die Ursache bspw. einer Lahmheit genau zu erkennen. So kann (an meiner eigenen Stute erfahren) ein Trauma eines Nervs die Unterversorgung eines Muskels zur Folge haben. In der Herde kann das durch einen Tritt eines anderen Pferdes oder Sturz auf hartem Boden geschehen. Durch die daraus entstandene Bewegungseinschränkung des betroffenen Gelenkes ist die Stellung der Gliedmaße betroffen und als Folge entstand ein schiefer Huf. Der nicht ausbalancierte Huf war die Folge eines Problems im Bewegungsapparat. Anders wiederum, da das Problem damals nicht eindeutig diagnostiziert wurde, hat der Huf nach Gesundung des Nervs eine “Rückstellung” der Gliedmaße verhindert. An dieser Stelle war dann der Huf nicht mehr die Folge, sondern der Huf war die Ursache des Problems. Erst die Sicht auf den ganzen Körper und die Geschichte hat diese Situation zufriedenstellend gelöst. (med. Abblatten)


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